Montag, 30. Mai 2016

Auf den Hund gekommen

 

von Sadhu van Hemp

 

Grafik: Sadhu van Hemp
Grafik: Sadhu van Hemp

 

 

Katzen lieben Hanf – zum Ärger vieler Gärtner, die Opfer dieser Liebe werden. Und doch ist es zum Piepen, wenn Nachbars Mulle gezielt fremde Balkone und Gärten heimsucht, um sich die wertvollen Jungpflanzen einzuverleiben. Doch der animalische Vandalismus beweist: Katzen würden Ganja kaufen – wenn es denn legal wäre.

Nicht anders verhält es sich bei Hunden. Auch der beste Freund des Menschen hat jenen siebten Sinn, der sagt, dass Hanf alles andere als pfui ist. Was dem Menschen ein Balsam ist, tut auch den Tieren gut.

 

Und so ist es nicht verwunderlich, dass in Zeiten der Wiederentdeckung des Hanfes auch unsere vierbeinigen Wegbegleiter von den Fesseln der Prohibition befreit werden und in den Genuss jener Heilpflanze kommen, deren Inhaltsstoffe für Mensch und Tier gesundheitsfördernd sind. Vorreiter in Sachen „Hanf für Haustiere“ ist das kanadische Medizinalhanf-Unternehmen „True Leaf Medicine International Ltd.“, das im Februar den Börsengang wagte und Aktien im Wert von $38 Millionen auf den Markt brachte. Und das mit einer vielversprechenden Prognose, da das Unternehmen beste Chancen hat, von der Gesundheitsbehörde „Health Canada“ im Rahmen der „Marihuana for Medicinal Purposes Regulations“ die Lizenz zum Geldverdienen zu bekommen.

Bis dahin übt sich die vom ehemaligen Ministerpräsidenten von British Columbia Michael Harcourt geführte Aktiengesellschaft darin, mit einer hanfbasierten Produktpalette aus Snacks und Nahrungsergänzungsmitteln auf dem milliardenschweren nordamerikanischen Heimtiermarkt Kasse zu machen.

 

Logische Folge also, dass die Vertriebsstrategen von „True Leaf Pet“ zur Ausweitung ihres Geschäftsfeldes am Wochenende in Deutschland eine Duftmarke setzten – allerdings nicht auf der Hanfmesse „Mary Jane“ in Berlin, sondern in Nürnberg auf der „Interzoo“, der weltgrößten Messe der Heimtierbranche. Auf 115.000 Quadratmetern gaben rund 1.800 Aussteller aus mehr als 60 Ländern den 40.000 Fachbesuchern einen Überblick, was der Markt im Angebot hat. Und das „True Leaf Team“ zeigte sich startklar zur europaweiten Produkteinführung der Leckerbissen für Hunde, die voraussichtlich schon bald in Zoohandlungen und Discountern erhältlich sein werden. Inwieweit die Kanadier ihre Hanfsnacks tatsächlich an die acht Millionen in Deutschland angeleinten Hunde bringen, bleibt abzuwarten. Die hiesigen Tierfutterhersteller blicken mit Argusaugen auf das Treiben der CETA-begünstigten Konkurrenz aus Übersee, deren Aktienkurs seit Markteinführung in den USA geradezu durch die Decke schießt und „True Leaf“ tüchtig Kapital für einen Expansionskurs auf dem europäischen Markt in die Kasse spült.

 

Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Ein Mann aus Belgien ist hellwach und hat auf der „Interzoo“ ein Nahrungsmittel verkosten lassen, das noch gesünder ist: „Snuffle“ – die Molle für Bello, die auch Frauchen und Herrchen schmeckt.

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2 Kommentare
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Surak
7 Jahre zuvor

Oh mein Gott! Die ARMEN Spürhunde!

Nospam
7 Jahre zuvor

Haha das erinnert mich an den ersten Abend, den ich etwas gras in meiner Wohnung hatte, mit meinem kleinen Kater.
Ich habs damals ernsthaft im Abstellraum versteckt weil der kleine Frechdachs mordsgeil auf die Kräuter war.
Die wissen halt, was gut ist 😀