Mittwoch, 10. Februar 2016

Oculus Rift

 

Der offizielle Oculus Rift Preis ist eine Obszönität

Unsummen für ein Zusatzgerät ohne eigenen Gebrauchswert

 

Foto: Oculus (Das Entwickler-Kit für 350 US-Dollar)
Foto: Oculus (Das Entwickler-Kit für 350 US-Dollar)

 

Autor: mze

Als vor über drei Jahren die Oculus-Rift-Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter landete, war die Hoffnung groß. Ein junger Bastler namens Palmer Luckey versprach, die mehrfach gefloppte Virtual-Reality-Technik für einen günstigen Einstiegspreis wieder aufleben zu lassen. Nun ist die Zielgerade eingeschlagen, doch eine Hürde tut sich auf: der offizielle Oculus Rift Preis ist eine Obszönität.

Dank früh investierter Summen von circa 350 US-Dollar, konnten erste interessierte Kickstarter-Nutzer, den anschließend tatsächlich hergestellten Head-Mounted-Display-Prototypen schon vor Längerem in Empfang nehmen. Dann kam Facebook mit an Bord des Projektes und der Angriff auf die Allgemeinheit wurde angepeilt.

Am 06.Januar.2016 wurde nun endlich der offizielle Vorverkauf des finalen Oculus Rift gestartet, dessen Beginn auch zwanghaft die genauen Preisgestaltungsgedanken des Herstellers offenbarte.
US-Preis ohne Steuern: 599 US-Dollar.

 

Für umgerechnet 750 Euro – inklusive Steuern und Versand – können deutsche PC-Besitzer das PC-Zusatzgerät ohne eigenen Gebrauchswert nun auch via offiziellem Oculus-Webshop vorbestellen. Falls sie dies noch immer wünschen.
Denn anstatt sich wie vor Jahren, noch schwärmend auf das essentielle Umsetzen einer möglichst kostengünstigen Helm-Variante für den Cyberspace zu machen, kreierte das Team um Palmer Luckey nun ein HMD (Head-Mounted Display), das sich nur noch wenige Menschen leisten möchten. Selbst falls sie von der Idee der virtuellen Computer-Realitäten bereits begeistert waren.
Da das Oculus Rift HMD an sich – genau wie alle anderen erscheinenden VR-Headsets – keinen eigenen Nutzen birgt, sondern nur im Zusammenhang mit entsprechender Software sowie weiterer, weitaus wichtigerer PC-Hardware funktioniert, ist der offizielle Oculus Rift Preis eine klare Obszönität. Ein Rift tauglicher Rechner läge nach Aussage des Herstellers schließlich in der eintausend Euro Zone.

 

Während der ehemalige Erfinder des Systems nach Bekanntgabe des Preisschocks direkt versuchte, den berechtigten Aufschrei in der Spielergemeinde via Twitter zu schlichten und das extrem teure Angebot dort selbst als „schamlos günstig“ bezeichnete, bezeichnet ihn die Masse der vorher noch hoffenden Cybernauten nun ganz einfach nur noch als schamlos.

 

Die erneut angestoßene VR-Revolution steht seit dem 06.01.2016 nun offiziell auf äußerst wackligen Beinen. Auf welche Gefahren sich unabhängige Software-Teams bei dieser ungewissen Situation einlassen, steht dazu noch einmal auf einem ganz anderen Blatt.
Nur falls Sony Computer Entertainment nun einen Preis von unter 750 Euro (599 US-Dollar) für ein Gesamtpakt aus Playstation4 und Playstation VR zusammengebastelt bekommen sollte, erhöhen sich zumindest deren Virtual-Reality-Erfolgschancen auf dem Konsolen-Markt wieder etwas.
Schaun’mer mal – wahrscheinlich aber wieder nur in die VRöhre.

Foto: Oculus (Das Entwickler-Kit für 350 US-Dollar)

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4 Kommentare
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Christoph Rossner
8 Jahre zuvor

Total über bewertet diese digitale Scheibenwelt! Ich bleib lieber in der Realität mit Sex, Drugs and Rock`n`Roll!!LG

FPV-RACER
8 Jahre zuvor

Naja fürs Drohnefliegen sind die Brillen schon der Hammer! Ich sag nur FPV 😉

Gakeinsinn
8 Jahre zuvor

Und was hat das mit unserem Guten alten Hanf zu tun?

Lenny Nero
8 Jahre zuvor

Manche VR-Erfahrungen kommen durchaus einem Trip gleich. Im Science-Fiction-Film “Strange Days” werden diese für illegal erklärt und deshalb auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Es gibt durchaus parallelen zur “Droge” wenn man so will.