Sonntag, 27. Dezember 2015

Kascha Dezember 2015

 

DIE HANFBERATUNG IM HANF JOURNAL – Erste Hilfe für Kiffer

 

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Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

 

 

Aleks (ohne Alter, aus Hamburg) fragt:

 

„Hi Kascha,

Ich habe eine Frage. Häufig passiert es mir, wenn Ich meinen Jibbit smoke, dass ich einen schmierigen Mund bekomme. Es bildet sich braunes Zeug auf meiner Lippe und es schmeckt widerwärtig. Eins muss Ich dazu sagen: Der Filter ist sauber (pikobello). Woran kann es liegen?“

 

Kascha antwortet:

 

„Hi Aleks,

das ist ein Problem, mit dem sich leider viele Kiffer herumschlagen müssen. Das braune, schmierige Zeug auf Deiner Lippe ist Kondensat, das entsteht, wenn der Rauch kondensiert. Das kann auf verschiedenen Wegen passieren: Wenn es kalt ist, passiert es zum Beispiel bei Aktivkohlefiltern, aber auch bei eng gedrehten Pappfiltern, dass der Rauch am kalten Filter kondensiert. In etwa so, wie warme Luft an einer kalten Scheibe kondensiert, die dann beschlägt. So entsteht eine braune, klebrige Masse, die widerlich nach Teer riecht und schmeckt. Wenn am Filter Papier übersteht, kann ein solcher Schmand auch an überstehenden Papierrändern entstehen – deshalb schmecken Joints mit glattem Papier-Abschluss am Filter auch oft viel besser. Und dann gibt es noch ein Phänomen, das mir selbst noch nicht ganz klar ist und wo vielleicht der eine oder andere Hanfjournal-Leser mehr darüber weiß als ich. Dieses Phänomen würde ich als „Springschmand“ bezeichnen. Dieser Springschmand scheint durch das Rauchverhalten oder die individuelle Rauchtechnik begünstigt zu werden, denn es passiert, dass in einer Rauchrunde manch ein Raucher Schmand am Zahn oder an der Lippe hat, während bei anderen alles sauber geblieben ist und auch am Filter keine Spuren zu sehen sind. Mein bisheriger Verdacht ist, dass Springschmand entsteht, wenn man relativ stark am Joint zieht und mit dem Rauch Kondensat ansaugt, das sich vor dem Filter gebildet und angesammelt hat. Eine alternative Theorie ist, dass durch die Rauchtechnik der Rauch entlang der Lippe oder der Zähne gleitet und dabei kondensiert und zu Schmandbildung führt. Wenn es also nicht am Filter liegt, kannst du ja mal beobachten, ob es beim gleichen Spliff auch bei eventuellen Mitrauchern auftritt und ob eine andere Rauchtechnik vielleicht Abhilfe schafft.“

 

 

Olga (20) aus Berlin fragt:

 

„Hallo Kascha,

ich habe das Problem, dass ich meinen Joint manchmal etwas zu fest stopfe. Dann zieht er sich nicht so gut und macht keinen Spaß zu rauchen. Meist wenn ich es merke, mache ich ihn aus, nehme ihn auseinander und drehe ihn mit einem neuen Paper neu. Das ist aber anstrengend – gibt es da nichts anderes, das ich tun kann?“

 

Kascha rät:

 

„Hi Olga,

das kommt natürlich immer darauf an, wie fest du gestopft hast. Ist da drin alles hart wie Beton und kommt gar keine Luft mehr durch, dann kann man nicht viel manchen. Wenn man aber das Gefühl hat, dass es sich einfach nicht so gut zieht, kann man versuchen die Mischung, die man rauchen möchte, etwas aufzulockern. Dazu ist es sinnvoll, den Filter ein kleines Stück herauszuziehen, abhängig vom verwendeten Filter würde ich sagen maximal bis zu einem Drittel der Filterlänge, damit das am Ende auch noch stabil bleibt. Das vordere Ende des Joints, dort wo man anzündet, sollte offen sein. Dann kann man mit einer vorsichtigen Massage mit Daumen und Zeigefinger das Gemisch ein wenig auflockern und verteilen – in der Regel sollte das schon reichen. Oft ist das Rauchgefühl schon erheblich besser, wenn man Verstopfungen direkt vor dem Filter entfernt: Sitzt hier ein Blütchen quer, das man nicht klein genug gemacht hat, kann das schnell den ganzen Joint unrauchbar machen. Es gibt auch vorbeugende Techniken: Zum Beispiel habe ich gesehen, dass manche Raucher ein Stäbchen (etwa so dick wie eine Salzstange) in den Joint mit einrollen, das sie dann wieder herausziehen. Auf diese Weise bleibt die Mischung lockerer. Es ist auch sinnvoller, mit einer Zigarette zu stopfen als mit einem festen Gegenstand wie einem Kugelschreiber, denn an der Zigarette und daran, wie sie sich verformt, erkennt man schnell, ob man zu fest gestopft hat.“

 

 

Mathias (22) aus Essen fragt:

 

„High Kascha,

ich wollte zu Weihnachten mal etwas lustigere Kekse backen und lese und höre jetzt überall, dass man das Weed vorher im Ofen sozusagen rösten soll. Vom Homegrow-trocknen weiß ich aber, dass man genau das dort nicht tun soll, also das Weed bei 80 °C in den Ofen. Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass im Ofen getrocknetes Weed beim Rauchen eher kratzig schmeckt. Wie kommt es, dass man das beim Backen jetzt doch machen soll?“

 

Kascha antwortet:

 

„Hallo Mathias,

das scheint auf den ersten Blick tatsächlich ein bisschen verwirrend zu sein. Der Unterschied ist aber ein ganz einfacher: Zum Rauchen ist langsame Trocknung besser, weil es sich dann angenehmer raucht. Zum Backen ist die Backofentrocknung günstig, weil dadurch erstens das Weed so krümelig wird, dass es sich problemlos in der Backmischung verteilen lässt. Zweitens wird ja das psychoaktive THC durch Erhitzung aus einem Stoff gebildet, der in den Pflanzen vorhanden ist: Ohne Wärmezufuhr und diesen Prozess gibt es auch weniger verfügbares THC im Endprodukt. Und auch, wenn man mit Haschisch bäckt, was vor wenigen Jahrzehnten noch verbreiteter war, als mit Gras, wird es vorher erhitzt: Die verwendeten, eher trockenen, Haschischsorten werden mit dem Feuerzeug kleingebröselt und sind so ebenfalls zunächst einmal Hitze ausgesetzt.  Beim Rauchen geschieht diese Wärmezufuhr beim Verbrennen. Wird das Gras allerdings schon vorher im Ofen erhitzt, dann geht auch ein Teil des THC dabei schon verloren, denn es entsteht im Backofen, kann sich aber nicht lange im Gras halten, da es relativ flüchtig ist. Beim Backen soll man wiederum durch dieses Erhitzen erreichen, dass das THC im Endprodukt stärker wirkt. Wichtig ist allerdings auch hier, dass man das mit Augenmaß tut und das Weed nicht verkohlt. Es soll ja nicht im eigentlichen Sinne geröstet werden, denn das würde den Geschmack beeinträchtigen. Man sollte aber auch darauf achten, dass es sich gut kleinmachen lässt – mit etwas Übung kann man schnell die erforderlichen Schritte wagen.

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