Donnerstag, 30. April 2015

GMM: Mehr Gras als je zuvor

In Deutschland finden diesen Monat 25 GMMs statt

 

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Anders als viele Jahre zuvor ist diesen Monat die nächste Hanf-Demo nicht weit. In 25 deutschen Städten sowie in Wien haben es zahlreiche Aktive und Unterstützer geschafft, eine Demonstration für eine zeitgemäße Cannabispolitik zu initiieren. Lediglich die Schweizer Hanfszene scheint immer noch im Dornröschenschlaf zu liegen, dort sind sogar Politiker in Sachen Cannabis aktiver.

 

Somit gibt es 2015 fast so viele GMMs wie traditionelle Ostermärsche der Friedensbewegung. Okay, Gras ist sicher nicht wichtiger als Frieden. Dafür haben wir in Deutschland einen Drogenkrieg, der erst gerade wieder vom Berliner Innensenator Henkel angeheizt wurde. Echten Krieg kennt hingegen, mit Ausnahme der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, niemand mehr, beim „War on Drugs“ hat fast jede/r unter 60 schon negative Erfahrungen. Zudem legt Cannabis langsam sein Schmuddel-Hippie Image in einem nie erwarteten Tempo ab und wird langsam zum echten Politikum.

 

26 Demonstrationen an einem Tag werden diesen Monat beweisen, dass man weder Angst haben noch sich schämen muss, ein Teil einer Gras-Demo zu sein. Nicht die staatliche Überwachung, sondern die klischeebehaftete Darstellung von Cannabiskonsumenten und Legalize-Veranstaltungen in den Medien hat jahrelang Berührungsängste der kiffenden Mehrheit geschürt, die nicht so recht in dieses Klischeebild passen wollten. Die mediale Darstellung wandelt sich dank der Entwicklung in Uruguay und vielen US-Bundesstaaten drastisch, kiffen ist nicht mehr hippiesk, sondern hip. Die Medienpräsenz des Themas hat auch den hiesigen Aktiven und Unterstützern gehörigen Aufwind beschert und lässt wenigstens in Deutschland auf den erfolgreichsten GMM aller Zeiten hoffen.  Die meisten Veranstaltungen finden am neunten, einige auch am 2. oder dem 16. Mai statt. Die Entwicklung beweist auch die langjährige These unserer Redaktion, dass Druck Gegendruck erzeugt: Im Süden, wo der Drogenkrieg am heftigsten wütet, formiert sich der Widerstand am schnellsten. Cannabis ist zwar noch verboten, aber viele fragen sich gerade: Wie lange noch? Das liegt ganz in der Hand der Betrachter- und der nächste GMM ist sicher nicht weit.

 

 

Die Redaktion

 

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1 Kommentar
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Werner
8 Jahre zuvor

Um gerade auch ältere Semester vom Nutzen von Cannabis zu überzeugen müsste man den medizinischen Aspekt viel mehr in den Vordergrund rücken. Das übliche Bild vom qualmenden Kiffer stößt viele Menschen doch eher ab. Die Akzeptanz in den USA ist sicherlich auch auf die starke Verbreitung medizinischer Anwendungen zurückzuführen. Wenn die Leute erst einmal darüber aufgeklärt wären, welchen hohen Nutzwert Cannabis für die Gesundheit hat, würde die Stimmung schnell drehen. Sendungen wie diese drei CNN Reportagen würde ich mir auch im deutschsprachigen Raum wünschen. https://www.youtube.com/watch?v=hrVXRZY1_x0 https://www.youtube.com/watch?v=i2qFDb8LExo https://www.youtube.com/watch?v=Se5x48eDaaE Also schlau machen, wo Cannabis medizinisch eingesetzt werden kann und dieses Wissen gerade an Ältere weitergeben. Dann tut sich was. Cannabis im Altenheim https://www.youtube.com/watch?v=3vue0oHpJyk Allein mit diesem Video konnte ich erreichen, mehrer Senioren… Weiterlesen »