Samstag, 18. April 2015

Kascha April 2015

DIE HANFBERATUNG IM HANF JOURNAL – Erste Hilfe für Kiffer

 

Grafik - Lukas Tkotz
Grafik – Lukas Tkotz

 

Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

 

 

Christoph (ohne Alter und Wohnort) fragt:

 

„Servus Kascha,
vor einem halben Jahr habe ich mir einen 4-Kammern-Grinder gekauft, mittlerweile ist die unterste Kammer relativ voll. Jetzt frage ich mich, was ich mit dem Inhalt anfangen soll. Ich hab von den Möglichkeiten gehört, das Zeug zu schnupfen oder in Milch zu kochen, wobei mein Favorit bisher eher die Option mit der Milch ist. Gibt es dabei Dinge, die man dabei beachten sollte, bzw. weitere Alternativen und was wäre dein Favorit?“

 

 

Kascha antwortet:

 

„Hallo Christoph,

 

diese Grinder mit Mehrkammersystem werden immer beliebter – wobei ich bisher nur 4-teilige Grinder mit 3 Kammern kenne: In die oberste kommt das Weed, in der mittleren landet das zerkleinerte Weed auf einem Sieb und in der untersten landet dann der feine grünliche Staub, der früher als „lose Pollen“ oder auch „Skuff“ bezeichnet wurde. Das ist tatsächlich ein möglicher Ausgangsstoff, um Haschisch, das so genannte Pollenhasch, herzustellen, indem man es einfach presst. Der Name „Pollen“ ist übrigens irreführend, denn es handelt sich nicht wirklich um die (tatsächlich mikroskopisch kleinen) Pollen der männlichen Hanfpflanze, sondern um die losen Harzdrüsen der weiblichen Pflanze, die so genannten Trichome. Diese enthalten, typisch für Cannabisharz, eine vergleichsweise hohe THC-Konzentration und werden wohl vor allem deshalb herausgesiebt, damit Konsumenten es separat vom „Gras“ konsumieren und verarbeiten können. Insbesondere bei einem Homegrow ist das interessant: Wenn die Ernte vielleicht nicht so stark ausgefallen ist, wie man sich das wünscht, hat man in den Harzdrüsen in der Regel eine größere Harzkonzentration als in den Blüten selbst und kann so, wenn auch recht wenig, doch noch potentes Material aus den Früchten seiner Gärtnerkunst gewinnen. Tatsächlich kann man damit alles machen, was man auch mit normalem Haschisch machen kann: Man kann es rauchen, essen oder trinken. Besonders zum Backen ist es wegen der guten Löslichkeit und der guten Dosierbarkeit relativ beliebt. Dass jemand das Pulver schnupft habe ich noch nie gehört – da hat man Dir möglicherweise einen Bären aufgebunden. Es ist zwar grundsätzlich möglich, ich bezweifle aber, dass es zu mehr als einem sehr unangenehmen Gefühl und möglicherweise einer Entzündung im Nasenraum kommt.“

 

 

 

Lucie (ohne Alter und Wohnort) fragt:

 

„Hey Kascha,

 

Ich möchte meinem Kumpel zum Geburtstag einen Haschkuchen backen. Jedoch möchte ich lieber Gras verwenden, da hier einfach zu viel schlechtes Hasch im Umlauf ist und ich ja nicht möchte, dass da am Ende Pattex oder Henna in meinem Kuchen mit drin ist. Aber ich finde, wenn ich nach Rezepten suche, nur Pro-Person-Angaben, wie viel Gras in meinen Kuchen soll, ich weiß jedoch nicht, wie viele Personen von dem Kuchen essen werden. Runder Kuchen -> ca. 9 einzelne Stücke

Pro Person 0,5 Gramm Gras also 9 x 0,5 = 4,5 Gramm. Ergibt meine Rechnung Sinn?“

 

 

Kascha antwortet:

 

„Hi Lucie,

 

beim Essen oder Trinken von Cannabis ist tatsächlich die Dosierung eine der größten Schwierigkeiten – insbesondere, da man sie ja erst nach einer ganzen Weile bemerkt und nicht, wie bei einem Joint, einfach aufhören kann, wenn man glaubt, das Ziel sei erreicht. Die Dosierung sollte man sich also vorher gut überlegen. Ein halbes Gramm, ich nehme an einigermaßen gutes, Gras pro Person ist für Anfänger keine gute Rechnung, erfahrene Konsumenten haben unter Umständen noch bei einem Gramm pro Person Spaß – bemerken aber in der Regel dann auch eine recht starke Wirkung. Grundsätzlich macht es aber Sinn, so zu rechnen: Bei Kuchen geht das noch recht einfach. Man hat ja eine vorgefertigte Größe und kann die mögliche Stückzahl selbst ausrechnen. Bei kleinen Blechkuchen sind das dann beispielsweise 9 (3 x 4), je nachdem wie man schneidet kann man aber auch 3 x 6 oder etwas ganz anderes machen. Bei Keksen braucht es etwas Erfahrung, um vorher zu wissen, wie viele Kekse man aus einer bestimmten Menge Backmischung bekommt und dann sind manche noch größer als andere. Wenn man aber weiß, dass man aus einer Backmischung mit beispielsweise 6 Gramm Gras 15 Kekse bekommen hat, dann weiß man, dass man mit einem bis anderthalb Keksen (pro Keks etwas weniger als 0,5 Gramm) gut dabei ist. Werden es 36 Kekse, dann müsste man beispielsweise drei essen, um die gleiche Wirkung zu haben.  Ich denke also, dass das so funktioniert – du solltest aber unbedingt die teilnehmenden Personen darauf hinweisen, was es mit dem Kuchen auf sich hat: Nicht nur wegen der entsprechenden Rechtslage, sondern auch, weil 0,5 Gramm, wenn man es nicht erwartet, einen auch ganz gut aus den Latschen hauen können.“

 

 

 

Tim (22) aus Berlin fragt:

 

„Hallo Kascha,

 

ich habe einen kleinen Garten und würde im Sommer gerne eine oder zwei Pflänzchen dort wachsen lassen. Ich habe gehört, dass man damit im März oder April anfangen kann, ich habe aber Angst davor, dass es den Pflanzen nachts noch zu kalt ist. Kann ich die Pflanzen auch erst mal bis Mai/Juni auf dem Fensterbrett ziehen und dann raus pflanzen? Ich habe mal gehört, dass es verschiedene Sorten für Indoor und Outdoor gibt. Aber mir wäre Sommer auch lieber, weil dann die Hecken Laub haben und niemand mehr in den Garten schauen kann.“

 

 

Kascha antwortet:

 

„Hallo Tim,

tatsächlich wird Indoor- und Outdoor-Anbau gelegentlich kombiniert: Manche Grower lassen ihre Pflanzen Indoor vorwachsen, bis das Wetter geeignet ist. Andere lassen die Pflanzen draußen wachsen, schicken sie dann aber mit Lampen in die Blüte. Das kann jeweils in verschiedenen Situationen Sinn machen. Tatsächlich gibt es Sorten, die z.B. Temperaturschwankungen entweder lieben oder nicht gut vertragen, die dann jeweils für Indoor oder Outdoor nicht gut geeignet sind. Außerdem gibt es ja einen großen Unterschied zwischen natürlichem und künstlichem Licht – zumal sich bei Kunstlicht die Beleuchtungszeiten steuern lassen und man weniger jahreszeitabhängig ist. Auf dem Fensterbrett vorziehen und bei günstigem Wetter auspflanzen ist allerdings insbesondere bei Hobbygärtnern beliebt und es spricht eigentlich nichts dagegen: Man vergrößert die Chance, dass aus dem Keimling unter geschützten Bedingungen eine Pflanze wird und gibt ihr später gute Möglichkeiten, zu wachsen und Nährstoffe aufzunehmen. Stellt man die Pflanze allerdings zu spät, zum Beispiel Ende Juli, raus und sie kommt kurz darauf in die Blütephase, dann verschenkt man einiges vom Wachstumspotential, das die Pflanze in freier Erde im Vergleich zum Blumentopf oder gar der Margarinedose hätte. Kurz gesagt: Die Pflanze wird dann nicht mehr sehr groß.“

 

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