Sonntag, 22. März 2015

Psychoaktive Pflanzenkunde: Rhododendron

Angewandte Psychonautik

 

Autor: Markus Berger

 

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„Berühmt ist der Tollhonig, der „geil machende Honig“, der „Tollmacher“ aus dem Ponticum. Interessant ist der Gebrauch der japanischen Metternich-Azalee (Rhododendron metternichii SIEB. et ZUCC.) in Ostasien; ihre Blätter werden als Aphrodisiakum eingenommen.“

 

(MÜLLER-EBELING et RÄTSCH 2003: 350)

 

 

Zur Gattung Rhododendron

 

Die botanische Gattung Rhododendron (gr. Rosenbaum) gehört zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae; Rhododendroideae) und besteht aus zumeist strauchartigen Gewächsen. Die über tausend Arten der Gattung können bis fünf Meter hoch wachsen und weisen eine dem Lorbeer ähnliche Blattform auf. Rhododendren sind, mit Ausnahme von R. ponticum, immergrüne Pflanzen und beheimatet in Quellgebieten großer asiatischer Flüsse (Brahmaputra, Jangtse, Mekong u. s. w.), in Europa (Alpen), im Himalaya, in Japan, Neu-Guinea, Südafrika, Südasien und Nordamerika. Rhododendren sind in unseren Gefilden als Zier- und Gartenpflanzen außerordentlich populär.

Seit 1996 wird auch die Gattung Ledum, also auch der bekannte und psychoaktive Sumpfporst Ledum palustre, nomenklatorisch zu den Rhododendren gezählt. Diese Änderung hat die Horticultural Association der Vereinigten Staaten verabschiedet (RÄTSCH 1998: 317). Christian Rätsch merkt in seinem Buch „Räucherstoffe“ an: „Die getrockneten Blätter des Hochgebirgsrhododendrons sind eingerollt und erinnern an jene des Sumpfporstes“ (RÄTSCH 1996: 154).

 

Der Rhododendron ist die nepalesische Nationalpflanze und wird von den Nepali bzw. Tamang balu, bhale, bhale sunpate, dhupi, sunapati, simris, talispatra, edujau und laliguras genannt. Im deutschsprachigen Raum nennt man die Rhododendren auch Almrausch, Alpen- oder Donnerrose.
Einige asiatische Spezies finden als Heilmittel Verwendung, z. B. als Hypertonikum und herzkraftsteigerndes Medikament. Die Sibirische Rhododendron chryseum wird homöopathisch gegen Gicht und Rheuma eingesetzt. Ein Dekokt aus den Blüten der Rhododendron arboreum SMITH wird in Nepal von Schamanen als Heilmittel gegen Kehlkopfkrankheiten und verstopften Hals gebraucht. Der Sumpfporst wird in Sibirien gegen Knochenschmerzen und Insektenstiche verabreicht. Im sonstigen Russland findet er gegen Keuchhusten und starke Betrunkenheit Verwendung (RÄTSCH 1998: 319). Paracelsus empfahl eine homöopathische Mixtur aus verschiedenen Ingredienzien, unter anderem Rhododendron ferrugineum dil. D6, gegen nervöse Beschwerden (RIPPE et al. 2001: 74). Rhododendron campanulatum wird in Nepal bei Hernicrania und Erkältung intranasal eingenommen (PRADHAN et LACHUNGPA 1990: 15).

 

Wirk- und Inhaltsstoffe

 

Rhododendren enthalten ätherisches Öl, Arbutin, Campanulin, Gallussäure, das Diterpen Grayanotoxin 1 (Syn.: Acetylandromedol, Andromedotoxin, Rhodotoxin, Rhomotoxin), Rhododendrin, Rhododendrol (Aglykon des Rhododendrin), Tannin und Ursolsäure (ein Triterpen). Diese Inhaltsstoffe finden sich in dieser Zusammensetzung allerdings nicht in allen Rhododendron-Spezies. Vorwiegend in mongolischen Spezies finden sich Aromadendren, d-Candiden, Caryophyllen, Gurjunen, Limonen, b-Selinen und andere. Rhododendron palustre enthält ätherisches Öl, Alkaloide, Arbutin, Ericolin, Harze, Hyperosid, Ledol, Myrcen, Palustrol, Quercetin und weitere Inhaltsstoffe.

 

Vergiftungen mit Rhododendron

 

Der wichtigste Giftstoff der Rhododendren ist das Grayanotoxin. Die „moderne chemische Untersuchung [des Grayanotoxin] begann um 1880, pharmakologische Untersuchungen um die Jahrhundertwende. Es erschienen ungewöhnlich viele Veröffentlichungen, denn noch bis 1981 hoffte man, aus der Wirkstoffgruppe Antihypertensiva entwickeln zu können (…). Die Hoffnung musste aufgegeben werden, nachdem der Wirkungsmechanismus des Grayanotoxin 1 aufgeklärt wurde (…): Es erhöht die Na+-Ruhepermeabilität elektrisch erregbarer Membranen um mehr als das 10-fache. Das lässt erwarten, dass z. B. die Frequenz der Aktionspotentiale in den Afferenzen aus dem Carotis sinus zunimmt und der Blutdruck auf diesem Wege reflektorisch gesenkt wird, und dies wurde in der Tat beobachtet (…). Auch die bei Vergiftungsfällen auftretende Salivation, die Diarrhoe, das Erbrechen und die Schweißausbrüche lassen sich auf diesem Wege interpretieren. Die circumorale Parästhesie (…) entsteht, wenn afferente Nervenendigungen so nachhaltig depolarisiert werden, dass sie nicht mehr repolarisieren können. Bedrohlich sind die kardialen Rhythmusstörungen (…). Sie beruhen ebenfalls auf der Wirkung des Grayanotoxin 1 auf die Na’-Permeabilität, diesmal an erregbaren Membranen des Erregungsleitungssystems im Herzen (…). Ob für die zentralnervösen Symptome der Vergiftung allein das Grayanotoxin 1 oder nicht auch andere Stoffe aus den Ericaceen verantwortlich sind, wurde nie geklärt“ (WELLHÖNER o.J.).

 

Typische Symptome einer Rhododendronvergiftung sind eine Reizung der Mundschleimhäute, Kribbeln, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl, Magen- und Darmbeschwerden, Durchfall und Bradykardie. Bei einer akuten schweren Intoxikation kann der Tod durch Atemlähmung eintreten. In China wird gegen Rhododendronvergiftung Ingwer (Zingiber officinale) appliziert (LEUNG 1995: 112). Allerdings lässt sich keine allgemeingültige Formel zur Giftigkeit der einzelnen Rhododendren aufstellen: „[Es] fällt schwer, im Einzelfall Aussagen über die Toxizität einer bestimmten Form zu machen, wenn nicht exakte Untersuchungen vorliegen. Dies wird am Beispiel eines 4-fachen Bastards deutlich, der im Gegensatz zu drei seiner Elternteile keinen giftigen Nektar produziert (…)“ (FROHE et PFÄNDER 2004: 177f.). Deshalb sind auch die im Folgenden teilweise zitierten Angaben zur Gefährlichkeit der Rhodos mit einem zugekniffenen Auge zu betrachten.

 

Rhododendron als Psychoaktivum
 

 

Blüte des Rhododendron - griechisch für „Rosenbaum“
Blüte des Rhododendron – griechisch für „Rosenbaum“

 

Rhododendron-Arten werden geraucht, geschnupft und gekaut und als psychoaktives Räuchermittel (z. B. in China, Nepal und Tibet) verwendet. Geräuchert werden getrocknete Blätter, Blüten und Stängel. Blätter und Rinde einiger Rhododendron-Spezies, z. B. Rhododendron caucasicum, werden als Tabaksubstitut verwendet, also geraucht, gekaut und/oder geschnupft. (RÄTSCH 1998: 387). Kaukasische Bauern (?) nutzten Rhododendron-Arten für schamanische Zwecke (ANDREWS 2001).

 

In Burma wird die Rhododendron moulmainense psychoaktiv genutzt, die Blätter der Rhododendron arboreum im Himalaya. In Nordamerika wird Rhododendron maximum verwendet (FESTI et SAMORINI 1996).

Im Buch „Giftpflanzen – Pflanzengifte“ findet sich die Xenophon’sche Tollhonig-Geschichte: „Schon Xenophon berichtet über eine Vergiftung durch Rhododendron ponticum; von dieser hatten seine Soldaten Honig gegessen, den die Bienen hauptsächlich von Rhododendron ponticum gesammelt hatten“ (ROTH et al. 1994: 615). Xenophon schrieb genau: „Die Soldaten, die von den Honigwaben aßen, verloren alle die Besinnung, erbrachen und bekamen Durchfall, keiner von ihnen konnte sich aufrecht halten, sondern wer wenig gegessen hatte, glich einem völlig Betrunkenen, wer aber zu viel zu sich genommen hatte, Wahnsinnigen, einige sogar Sterbenden. So lagen viele auf dem Boden herum wie nach einer Niederlage, und es herrschte große Mutlosigkeit. Am nächsten Tag aber war keiner gestorben, und ungefähr zur selben Stunde kamen sie wieder zur Besinnung“ (XENOPHON 1958). Wer also nur wenig von Rhododendron aß, war stark berauscht, glich einem Betrunkenen. Das sollte im Grunde als Faktum reichen. Auch wer viel genommen hatte, konnte durchaus einem Wahnsinnigen ähneln. Auch eine Umschreibung, welche (bei Überdosierung) auf mehrere psychoaktive Drogen zutreffen kann. Insgesamt befassen sich nur wenige Autoren und Foren mit Rhododendron als Psychoaktivum. Hier einige interessante Zitate:

 

Ask Erowid (aus dem Englischen)

 

Frage: „Ist Rhododendron psychoaktiv? Vor einiger Zeit rauchte ich ein Rhododendron-Blatt und vergiftete mich schlimm. Ich war allerdings zu dieser Zeit außerdem stoned und betrunken (…). Ich wollte es ohne Alkohol und Cannabis noch einmal versuchen, aber einige Leute sagen, dass es giftig sei.“

 

Antwort: „Rhododendren sind in der Tat sehr giftig. Sie enthalten chemische Verbindungen, die als Grayanotoxine bekannt sind und die sehr toxisch auf das kardiovaskuläre und gastrointestinale System wirken. Diese Pflanzen sind, gerade auf Bauernhöfen, für den Tod einer großen Anzahl von Tieren verantwortlich und sie sind von einigen Leuten verwendet worden, um Selbstmord zu begehen. Das Rauchen wird nicht empfohlen, es sei denn, der Tod ist dein gewünschtes Resultat.“ (6)

 

Leider wird die explizite Frage des Lesers nicht beantwortet, die da lautet: Ist Rhododendron psychoaktiv? Diese können wir hier getrost mit Ja beantworten, wenn auch von allen bekannten Spezies bislang nur wenige zureichend auf ihre ethnopharmakologische Verwendung und Eigenschaften untersucht wurden: „In Vorderindien gibt es eine guracco genannte Rauchmischung, die neben Tabak vor allem Hanf (…), manchmal Opium (…), Rohzucker, Früchte, Blätter einer Eugenia sp., Blätter von Rhododendron campanulatum D. DON (…) und Marrubium candidissimum L. enthält. Als Schnupftabak dient eine Mischung aus Tabak- und Rhododendronblättern“ (RÄTSCH 1998: 384).

 

„Die Ericaceae oder Heidekrautgewächse, zu denen die Azaleen und Rhododendren gehören, sind Quelle verschiedener toxischer Honige, manche provozieren eine berauschende Wirkung“ (OTT 1996: 404; a. d. Englischen).

 

„[Die] Schamanen (jhãkris) in Nepal (…) inhalieren den Rauch des Hochgebirgswacholders, des Rhododendrons, aber auch von Hanf und anderen Kräutern (z. B. Ephedra)“ (RÄTSCH 1996: 27).

 

„Die Blätter [des Rhododendron lepidotum] stellen im Himalaya einen bedeutenden Räucherstoff dar, der besonders von den Tamang und den Tibetern verwendet wird. Er wird von den Tamang und den  Tibetern balu, von den Nepali bhale sunpate genannt. (…) In den berühmten tibetischen Räucherstäben ist neben vielen anderen heiligen und psychoaktiven Pflanzen zumeist auch Rhododendron als Ingredienz zu finden. Bei den Tamang hat der Rhododendron einen wichtigen Stellenwert. Es werden „jeden Morgen (…) vor dem Altar unter Gesängen meistens von der Frau des Hauses ein paar Zweige des Hochgebirgswacholders oder einige Blätter vom Hochgebirgsrhododendron in einer mit glühenden Holzkohlen gefüllten Tonschale geräuchert (…). Der Rauch soll (…) das Haus (…) schützen, (…) Krankheiten vertreiben und den Kontakt zu den Göttern und Geistern herstellen“ (RÄTSCH 1996: 153f.).

 

Räuchermischung für Bodnath (RÄTSCH 1996: 154):

 

Gleiche Teile von Rhododendron lepidotum (balu), Juniperus recurva (shupa; Wacholder) und Juniperus indica (pama, pamo; Indischer Wacholder) zerreiben und vermischen. Auf glühende Kohlen geben.

 

Die nordkaukasischen Osseten nutzten im vergangenen Jahrhundert den Kaukasischen Rhododendron zu psychoaktiven Zwecken. In dem Schutzpatron Elias geweihten Höhlen „gingen die Osseten oft, um sich am Rauch des Rhododendron caucasicum zu berauschen, der sie in einen tiefen Schlaf fallen lasse: Die bei dieser Gelegenheit eintretenden Träume würden als Weissagungen angesehen“ (GINZBURG 1990: 165).

 

Und noch einige relevante Zitate:

 

„Die Kräuter, die als stark sedativ eingestuft werden, sind im Allgemeinen von kalter Energie (Ausnahme: Rhododendron, der auch stark schmerzlindernd ist; er ist warm und würzig und beeinflusst das Herz, die Milz und den Lungenflügel).“ (1)

 

„Die Geschichte der Rhododendron-Intoxikation geht 2500 Jahre zurück und umfasst einige Erfahrungen und Fakten: chemische Kriegsführung, Export halluzinogenen Honigs, medizinische Tees und Rauchmischungen sowie die Geschichte eines (…) Gärtners, der zwei Tropfen des Nektars der Lady Chamberlain [Trivialname der R. ponticum; Anm. M. B.] von seinen Fingern leckte und daraufhin eine Reise durchs All erlebte. Weiterhin resultierten [aus der Rhododendron-Forschung] ernste medizinische Versuche über das Potential von Grayanotoxin als spezielles Anästhetikum (Labortieren wurden bei vollem Bewusstsein ihre Pfoten abgeschnitten, ohne dass diese Schmerzen gehabt hätten) und interessante [christliche] Mythen. Während eine kleine Dosis [des Toxins] die Extremitäten lähmt und in einigen Fällen eine halluzinogene Erfahrung liefert, scheint eine größere eher den Tod zu bewirken – obgleich die Substanz innerhalb 24 Stunden den Köper vollständig verlassen hat. (…) Die Geschichte von jemandem, der auf Rhodo-Honig stoned war (…) ist wahr“ (aus dem Englischen). (5)

 

„Viele Pflanzen mit giftigen und/oder psychoaktiven Bestandteilen speichern diese in [u. a.] ihrem Nektar, der dann von den Bienen zu einer Art narkotischen Honigs konzentriert wird (…). Stechapfel, Tollkirsche, Cannabis, wilder Rosmarin, Rhododendron und viele tropische Pflanzen produzieren bewusstseinsverändernden Honig (…)” (MOSHER 2001) (aus dem Englischen).

 

„[Viele] potente Honigsorten sind von den Bienen aus dem Nektar des Rhododendron ponticum und anderer Ericaceen der Region produziert worden. Diese Pflanzen sind dafür bekannt, giftige Diterpenglykoside zu enthalten, die Andromedotoxine oder Grayanotoxine genannt werden.  Grayanotoxine sind (…) neurotoxisch. Eine Grayanotoxin-Vergiftung endet selten tödlich und vergeht normalerweise in 24 Stunden. Die Symptome umfassen übermäßigen Speichelfluss, Erbrechen und anormale Empfindungen um die Mundgegend und Extremitäten, Herzarrhythmie und Hypotonie (JONES 1996). Andere Effekte, wie in einem aus erster Hand bezogenen Erfahrungsbericht beschrieben, umfassen ‚psychedelische optische Effekte wie tanzende, wirbelnde Lichter und Tunnelblick, Schwindelgefühl und Ohnmachtsgefühl sowie Redeschwierigkeiten, zum Beispiel das unzusammenhängende Plappern von Wörtern und Silben außerhalb jedes Kontextes’ (BURTON 1995). Das Prickeln, der Schwindel und die optischen Effekte, wie wirbelnde Lichter und Tunnelblick (…), können bei Völkern, die in diese Richtung tendieren, für gute Unterhaltung sorgen. (…) In der Türkei, wo Rhododendron ponticum im Überfluss wächst, wird [der aus dieser gewonnene] Honig deli bal genannt und war ein Hauptexportartikel des Handels. Bis zu 25 Tonnen pro Jahr wurden im 18. Jahrhundert nach Europa exportiert (…) (OTT 1995).“  (2) (aus dem Englischen)

 

Überblick: Die bekannten psychoaktiven Arten:
Rhododendron anthopogon D. DON
Dhupi, Sun pati (Nepal)

Hat psychotrope Eigenschaften.

 

Rhododendron arboreum SMITH
Baumrhododendron, Laligurans (nepali)

Rhododendron arboreum wird in Nepal zur Zubereitung von Wein und als Ingredienz für Schnupf- und Räuchermischungen verwendet. Außerdem dient die Art der Herstellung von Messergriffen, Schnupfpulverdosen und Tabakpfeifen (RÄTSCH 2003: 404, 413f.).
Rhododendron campanulatum D. DON
Blauer Rhododendron; nilo chimal (nepali)
Wird in Nepal zusammen mit Tabak als Schnupfpulver verwendet (PRADHAN et LACHUNGPA 1990: 15).

 

Rhododendron caucasicum PALLAS
Kaukasische Alpenrose

Wurde als psychotroper Räucherstoff verwendet.

 

Rhododendron chrysanthum PALL.

Goldgelbe Alpenrose (Syn.: Rhododendron officinale, Rhododendron aureum)

Tee (Rauschmittel) der Tartaren.

 

Rhododendron cinnabarinum HOOK. f.

Bulu gurans; Sikkim

Hat psychotrope Eigenschaften.

 

Rhododendron ferrugineum L.

Rostblättrige Alpenrose

Produziert psychotropen Honig.

 

Rhododendron flavum DONN

Produziert psychotropen Honig.
Rhododendron lepidotum WALL. ex DONN var. album DAVIDIAN
balu, Chiniya gurans (Nepal)

Nepal, Himalaya

Wird als psychotropes Räuchermittel genutzt.
Rhododendron lepidotum WALL. ex DONN var. minutiforme DAVIDIAN
balu (Nepal)

Nepal, Himalaya

Wird als psychotropes Räuchermittel genutzt.

 

Rhododendron metternichii SIEB. et ZUCC.

Metternich Azalee

Japan, Ostasien

Blätter werden als Aphrodisiakum gebraucht (MÜLLER-EBELING et RÄTSCH 2003: 350).

 

Rhododendron ponticum L.

Pontischer Rhododendron; Lady Chamberlain

Produziert den berühmten psychotropen Tollhonig.

 

Rhododendron simsii PLANCH

Japanische Azalee

Produziert einen giftigen Honig. Vielleicht psychoaktiv.

 

Rhododendron tomentosum HARMAJA

Sumpfporst (Syn. Ledum palustre L., Rhododendron palustre)

Europa und Asien.

Der Sumpfporst ist eine Schamanenpflanze und enthält psychoaktive Inhaltsstoffe.

 

Rhododendron x sochadzeaee

Rhododendron ponticum x caucasicum-Hybrid

Vermutlich stark psychoaktiv.

 

 

Zum Schluss: Eine meditative, durch den alleinigen Anblick von Rhododendren ausgelöste Erfahrung aus dem Internet:

 

„Ich wurde durch die Schönheit der großen purpurroten Blüten der Rhododendronbäume angezogen, die den Bergabhang entlang der Crabtree Falls bedeckten. Ich fand ein Zweigbüschel am Wegrand, hob es auf und hielt es an meinem Gehstock, während ich den Weg hinauf kletterte. Ich wanderte gedankenlos, leeren Geistes aber mit festem Willen, den Gipfel zu erreichen (…). Die Blumen bezwangen mich, sie studierend fand ich mich wieder – wundernd, berührend. Ich lernte von den Blumen etwas über das Sein und das Leben – dass ich lebe – öffne Dich und fühle es! Nimm es an.  Während ich  (…) die Blumen anschaute, überkam mich ein Gefühl großer Ehrfurcht vor der Weisheit, die diese Blumen wachsen ließ (…). Ich hatte von einem Zustand der Abgetrenntheit, durch die helle Trance des Wanderns, während des  Nachsinnens über Blumen (…) einen Zustand des aktiven Bewusstseins (…) erlangt. Als ich [so da] stand und die Blumen spontan in meine Gedankenwelt eindrangen, hatte ich so etwas wie eine Bewusstseinsexplosion – fast eine Art Orgasmus.“ (4)

 

 

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(6) http://www.erowid.org/ask/ask.cgi?A=Show&QID=2362

 

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Mutter Universum
9 Jahre zuvor

HanffreundInnen ich liebe EUCH einfach. IHR seid so kreativ und das ist eine stete Quelle der Freude. Ich freu mich auf das was kommt. Wir müssen jetzt einen Gang drauflegen, um die Dinge voran zu bringen. —————– Für die Physiker unter EUCH 🙂 oder durch “die Blume” gesagt: Es hat ein “Quantenereignis” stattgefunden. Die Auswirkungen sind ähnlich der einer riesigen Singularität. Heute ist das größte schwarze Loch im gesamten Universum entstanden. Innerhalb dieser Sphäre ist eine ursprüngliche Kraft am Wirken. Niemand kann sich der Wirkmacht dieser Gravitation entziehen. Die Gravitation ist eine Grundkonstante – sie ist die Grundkonstante der “Quantenphysik der Liebe” … Du kannst diese “Liebe” des Universums jederzeit spüren. Man nennt es Gravitation. Ich nenne es “Die Liebe… Weiterlesen »